Archéo 3D, Technologie & Archéologie

Das Centre des monuments nationaux präsentiert in Zusammenarbeit mit dem Archäologischen Museum von Ibiza und Formentera, dem Archäologischen Museum von Katalonien-Empúries und der Universität Barcelona die Ausstellung "Archéo 3D, Technologie & Archäologie" vom 14. Juni 2024 bis zum 18. Mai 2025 im Archäologischen Museum von Ensérune.

Die neuen digitalen Technologien haben die moderne Archäologie in den letzten 20 Jahren revolutioniert! Sie bieten heute eine Analyse- und Verarbeitungskapazität, die neue Forschungs- und Verständnisperspektiven eröffnet. Sie eröffnen insbesondere das Feld für neue grenzüberschreitende Kooperationen und den Austausch von Wissen.

Die in zwei Bereiche unterteilte Ausstellung zeigt innovative Forschungsarbeiten, die im Oppidum von Ensérune durchgeführt wurden, sowie Arbeiten, die aus der wissenschaftlichen und kulturellen Zusammenarbeit zwischen den drei benachbarten Mittelmeerregionen Balearen, Katalonien und Okzitanien hervorgegangen sind.

Die Sammlungen der drei archäologischen Partnermuseen belegen das Kommunikationsnetz, das einen Schmelztiegel von Völkern und Kulturen im Laufe der Zeit und insbesondere in der Antike miteinander verband.

Der Rundgang stützt sich auf die Präsentation zahlreicher digitaler Wiedergaben: 10 immersive Filme, ein interaktiver Tisch, aber auch taktile Objekte aus dem 3D-Druck.

Ein echter Einblick in die Archäologie 2.0!

 

Eine technologische Revolution in der Archäologie

Seit den 2000er Jahren haben archäologische Forschungsteams systematisch neue Technologien für die Feldarbeit und die Untersuchung von Artefakten eingesetzt, die bei neueren Ausgrabungen ausgegraben oder vor langer Zeit entdeckt wurden.

Die neuen Aufnahmemethoden stützen sich nunmehr auf eine reiche Palette von Computerwerkzeugen, die mit innovativen Aufnahmesystemen (Lidar, Scanner, Orthofotografie...) gekoppelt sind. Diese neuen Ansätze ermöglichen nicht nur eine neue Sicht auf die archäologischen Stätten, sondern eröffnen auch neue Perspektiven für Archäologen.

Dank der Erfassung durch 3D-Technologie wird der Zugang zu den Stätten für alle Besucher - auch aus der Ferne - vereinfacht, mit einem immersiven Ansatz, der durch die Technologien der erweiterten Realität bereitgestellt wird. Sie ermöglicht insbesondere den Zugang zu Objekten, die seit Jahrhunderten in der Erde verborgen sind und die bei ihrer Entdeckung durch den Kontakt mit unserer Atmosphäre geschwächt werden. Der 3D-Druck bietet die Möglichkeit, identische Kopien zu erzeugen, die manipuliert werden können, ohne dass das Risiko besteht, dass sie verändert werden.

 

Landschaftsstudien: Modellierung der Umwelt

Die Entwicklung der Landschaften ist heute aufgrund der zeitgenössischen Stadtplanung in Verbindung mit der Erschließung ländlicher Gebiete nur noch schwer erkennbar. Auch die Küste hat sich seit der Antike, als die Nähe des Oppidums zum Mittelmeer noch deutlicher war, stark verändert.

Dank der Studien eines Teams von Geo- und Umweltwissenschaftlern, die von Professor Jean-Loup Abbé von der Universität Toulouse am ausgetrockneten Teich von Montady durchgeführt wurden, ist es möglich, eine Wiederherstellung dieses Feuchtgebiets vorzuschlagen.

 

Das Unsichtbare enthüllen: von der Ausgrabung zum digitalen Bild

Seit 2017 nutzen die archäologischen Teams, die unter der Leitung von Professor Philippe Boissinot von der Ecole des Hautes Etudes en Sciences Sociales die Feldforschung im Oppidum von Ensérune wieder aufgenommen haben, die Möglichkeiten der neuen Technologien zur Datenerfassung.

So ermöglicht der Einsatz einer Drohne, die mit hochpräzisen Scannern ausgestattet ist, topografische Vermessungen mit hoher Genauigkeit, die mit alten Ausgrabungsplänen verglichen werden können. Eine der Herausforderungen bei der Wiederaufnahme der Studien der alten Sammlungen, die aus mehr als einem Jahrhundert Ausgrabungen im Oppidum hervorgegangen sind, besteht darin, die Fundorte georeferenziert zu erfassen. Unter der Leitung der Cnrs-Forscherin Coline Ruiz Darasse wurde ein geografisches Informationssystem (GIS) entwickelt, das eine interaktive Datenbank mit Zugang zu Tausenden von archäologischen Informationen über das Oppidum bietet.

 

Das InterMedit-Projekt: Der mediterrane Austausch in der Antike - eine Brücke zwischen den Kulturen.

In Partnerschaft mit dem Archäologischen Museum von Ibiza und Formentera, dem Archäologischen Museum von Katalonien-Empúries und der Universität Barcelona konnte mit Unterstützung der Euroregion Pyrénées-Méditerranée eine 3D-Erfassung der wichtigsten Fundstücke der Sammlungen von Ibiza, Ampurias und Ensérune durchgeführt werden.

Das Projekt "InterMedit, Les échanges méditerranéens dans l'Antiquité, un pont entre les cultures" ermöglicht es somit, einen virtuellen Besuch dieser drei bedeutenden archäologischen Stätten über eine gemeinsame, in mehreren Sprachen zugängliche Website anzubieten: https://intermedit.eu/fr/

 

Diese Tour wird in allen drei Museen gleichzeitig gezeigt.

Darüber hinaus wurde eine Auswahl symbolträchtiger Funde aus den Ausgrabungen in Ampurias, Ensérune und Ibiza gescannt und mithilfe eines 3D-Druckers reproduziert. Diese Objekte werden so taktil und manipulierbar und sind für jedes Publikum zugänglich.

 

Praktische Informationen

Oppidum et musée archéologique d'Ensérune
34440 Nissan-lez-Ensérune
04 67 32 60 35

www.facebook.com/oppidum.enserune  www.instagram.com/oppidumenserune/

 

Modalitäten für den Besuch

Die Besucher werden gebeten, vor ihrem Besuch die Website www.enserune.fr zu konsultieren, auf der die Besuchsmodalitäten aktualisiert werden.

 

Öffnungszeiten

Vom 1. April bis zum 30. September
Das Denkmal ist von 9:45 bis 18:30 Uhr geöffnet. Montags ist es geschlossen.

Vom 1. Oktober bis zum 31. März
Das Denkmal ist von 9:45 bis 12:30 Uhr und von 14:00 bis 17:30 Uhr geöffnet. Montags und dienstags geschlossen.

 

Tarife

Voller Tarif: 9 €.
Kostenlos für Personen unter 26 Jahren, die Staatsangehörige der 27 EU-Länder sind und regelmäßig ihren Wohnsitz außerhalb Europas in Frankreich haben / Behinderte und ihre Begleitperson / Arbeitssuchende mit Nachweis / Empfänger des RMI, RSA / Bildungspass / am 1. Sonntag von November bis März.