Deutschland

Kelten römer museum manching

Das kelten römer museum ist das Schaufenster für die spektakulären Ausgrabungen in der Keltenstadt von Manching und im Römerkastell von Oberstimm. Als Zweigmuseum der Archäologischen Staatssammlung München präsentiert es herausragende Funde der Eisenzeit und römischen Kaiserzeit. Das moderne Museum von 2006 liegt direkt am historischen Originalort, der sich auf einem archäologischen Lehrpfad erkunden lässt.

Die Südfassade des kelten römer museums manching

In der Abenddämmerung. © Michael Heinrich

Manching – eine eisenzeitliche Metropole

Auf dem Gebiet des modernen Manching entstand ab dem späten 4. Jahrhundert v. Chr. eine keltische Siedlung, die in der Folgezeit zu einem bedeutenden Oppidum heranwachsen sollte. Die hier siedelnden Kelten profitierten zum einen von der günstigen Lage an der Donau und an wichtigen Fernstraßen sowie zum anderen von reichen Eisenerzvorkommen in der Umgebung. Ihre größte Ausdehnung erreichte die teils planmäßig angelegte Keltenstadt um 140/130 v. Chr., als man sie mit einem monumentalen Ringwall aus Steinen, Holz und Erde umgab. Dieser hatte eine Länge von 7,2 km und umfasste eine Fläche von 380 ha. Vom Reichtum und der kulturellen Blüte des latènezeitlichen Manching zeugen z. B. Tierfiguren aus Bronze und Eisen, bunter Glasschmuck, ein Schatz mit hunderten von Goldmünzen und ein geheimnisvolles Kultbäumchen. Die Relikte fanden sich bei Ausgrabungen, die seit den 1950er Jahren systemisch durchgeführt werden und inzwischen knapp 10 % des Oppidums aufdecken konnten. Damit gehört Manching zu den am besten erforschten eisenzeitlichen Siedlungen Europas.

Oberstimm – Vorposten des Imperium Romanum

Nach einer Phase des Niedergangs wurde das Manchinger Oppidum in der Mitte des 1. Jahrhunderts v. Chr. von seinen Bewohnern aufgegeben. Innerhalb des keltischen Ringwalls existierte dann in römischer Zeit eine Straßenstation, die vermutlich mit dem aus Schriftquellen bekannten Vallatum zu identifizieren ist. Bedeutender war jedoch ein Militärkastell, das die Römer bald nach 40 n. Chr. im nahen Oberstimm gründeten. Dort lag bis in die Zeit Kaiser Hadrians eine teilberittene Hilfstruppeneinheit von etwa 500 Mann. Sie übernahm die Kontrolle und Sicherung eines wichtigen Abschnitts der Donau an der Nordgrenze des Imperiums. Dabei nutzten die in Oberstimm stationierten Soldaten zwei Patrouillenboote, deren Wracks westlich des Militärlagers zutage traten – ein Jahrhundertfund! Die wohl besterhaltenen römischen Kriegsschiffe nördlich der Alpen bilden heute beeindruckende Highlights des kelten römer museums manching.

Lebendige Archäologie

In der barrierefreien Dauerausstellung erhalten die Besucher auf einer Fläche von 1200 qm faszinierende Einblicke in die Zeit der Kelten und Römer. Neben den archäologischen Funden geben Teilrekonstruktionen in Originalgröße und Modelle in verkleinertem Maßstab einen anschaulichen Eindruck, wie die keltischen und römischen Bauten einst aussahen und wie man sich die Kriegsschiffe von Oberstimm vorstellen darf. Moderne Vermittlungsmedien, Inszenierungen und interaktive Angebote machen die präsentierten Inhalte mit allen Sinnen erlebbar. Vielfältige Führungen und Werkstattprogramme für Kinder, Jugendliche und Erwachsene bilden eine tragende Säule der museumspädagogischen Arbeit. Durch spannende Sonderausstellungen greift das Museum regelmäßig auch archäologische Themen und Fundplätze von internationaler Bedeutung auf. Museumsfeste, Vorträge und kulturelle Veranstaltungen runden das reichhaltige Angebot des kelten römer museums ab.

Für weitere Informationen,

Dies ist die Website des Museums ↗